Diese Webseite verwendet Cookies. Mit ihrem Besuch stimmen Sie dem zu. Weitere Informationen finden Sie hier.

DIE GESCHICHTE UNSERER SCHULE

Am 17.4.1899 wurde in der Residenzstadt Stuttgart das erste württembergische Mädchengymnasium eröffnet. Doch es war kein Gymnasium der alltäglichen Sorte, sondern es war eine "Lehranstalt für Töchter gebildeter Stände". Gegründet wurde das Gymnasium von der Palastdame Gräfin Üxküll-Gyllenband (Vorsitzende des Verwaltungsrates), Gertrud Schwend-Üxküll und Johanna Dorothea Bethe (Vorsteherin der Fortbildungs-Anstalt). So war es ursprünglich als Privatanstalt und reines Mädchengymnasium von Gertrud Schwend-Üxküll gegründet worden, um den Mädchen zu einer humanistischen Ausbildung zu verhelfen und ihnen damit den Weg zur Hochschule freizumachen. Die Erziehung zur Eingliederung, die Gewöhnung an die öffentliche Ordnung und pflichtgetreue Arbeit waren ein wichtiges Ziel.


Gertrud Schwend-Üxküll

Aus Kostengründen schloss man die Gymnasialklassen an eine größere, sich rentierende Anstalt an: die Frauenfortbildungsanstalt in der Kronenstraße 41. Ein Jahr später im April 1900 trennten sich die beiden Schulen räumlich, da das Mädchengymnasium mit nunmehr 32 Schülerinnen in die Alleenstraße 29 in den 2. Stock umzog. Dann, bei der Bestellung der Nachfolgerin der verstorbenen Gründerin, vollzog sich Ostern 1901 die endgültige friedliche Loslösung der beiden Anstalten.

1903 war es dann soweit: Die ersten 4 Schülerinnen legten ihr Abitur ab. Es waren: Hedwig Dinkel, Anna Stettenheimer, Martha Vollmöller, die seit der Gründung der Bildungsanstalt dabei gewesen waren und Gertrud Stockmayer, die erst später in diese Klasse eingetreten war. Die letzten drei jungen Frauen waren die ersten eingeschriebenen Studentinnen an der Universität Tübingen (v. Antrag zum Studium an der Eberhard Karls Universität Tübingen vom 4.1.1904).


Hedwig Dinkel


Gertud Stockmayer


Martha Vollmöller

Am 17. April 1909 zum zehnjährigen Jubiläum erfolgte durch "allerhöchste Entschliessung" die Verleihung des Namens "Königin-Charlotte-Gymnasium" und im April 1912 erfolgte der Umzug und die feierliche Einweihung des Schulgebäudes in der Hölderlinstraße 28.


Haus Hölderlinstraße 28 im Jahre 1961

Während des III. Reiches erfolgte mit offizieller Verfügung Ostern 1937 das vorläufige Ende des damaligen Königin-Charlotte-Gymnasiums und seiner humanistischen Tradition. Auch der Name wurde in "Hölderlin-Oberschule" geändert. So wurden der Latein- und der Griechischunterricht verboten. Während der Naziherrschaft wurde eine Zurückdrängung der Frau aus dem öffentlichen Leben angestrebt, dies zeigte sich auch durch die von den Nazis forcierte hauswirtschaftlichen Ausbildung der Frauen und die Eingliederung der vormals selbstständigen hauswirtschaftlichen Rothert'sche Schule im Herdweg.

Ab 1938 mussten Mädchen nicht nur eine einjährige Frauenschule besuchen, sondern wurden auch auf das Abitur vorbereitet, was von den Schwaben als "Spätzleabitur" bezeichnet wurde. Es gab sehr viele Verfügungen der "Ministerialabteilung für die höheren Schulen" wie Rektor Otto Ostertag diese Verfügungen umsetzte oder im positiven Sinne verschleppte, ist heute nicht mehr nachzuvollziehen.

Die erste Reifeprüfung der Nachkriegszeit fand im Juli 1946 statt. Das Hölderlin-Gymnasium wurde wieder ein sprachliches Gymnasium mit einem altsprachlichen Zug und den neusprachlichen Zügen I und II. Die letzten Teilnehmer des altsprachlichen Zuges haben ihre Schulausbildung 1977 beendet.

1970 wurden zum ersten Mal Schüler in die Klasse 5 aufgenommen.

Die Ersten, die innerhalb der beiden neusprachlichen Züge Russisch als dritte Fremdsprache gewählt haben, legten 1975 ihr Abitur ab.

1996 erfolgte die Einführung des Kunstprofils.

1999 feierte das Hölderlin-Gymnasium mit einem Festakt im Neuen Schloss und einem großen Fest sein 100-jähriges Jubiläum.

2012 ist unser Hauptgebäude 100 Jahre alt geworden.

Seit 2013 bietet das Hölderlin-Gymnasium Spanisch neben Latein als dritte Fremdsprache an.

Heute ist das Hölderlin-Gymnasium eine Schulgemeinschaft mit über 600 Schülerinnen und Schülern und mehr als 50 Lehrerinnen und Lehrern, die Neuem gegenüber aufgeschlossen sind, sich aber auch ihrer Tradition bewusst zeigen.