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Bienvenue à Nantes - Unser Frankreichaustausch 2023

Donnerstag, 22.06.23



Nach der mehr als dreijährigen Corona-Pause hieß es für unsere 8. und 9.Klässler endlich wieder: Auf nach Frankreich zu unserer langjährigen Partnerschule, dem Collège Chantenay in Nantes! Hier ein Bericht von unseren Abenteuern vor Ort:

Montag, 08.05.2023: Ankunft

Am 8. Mai sind wir um 6:52 Uhr voller Vorfreude von Stuttgart mit dem TGV nach Paris (Gare de l'Est) gefahren. Dort mussten wir uns mit der Metro zum Gare Montparnasse durchschlagen und hatten dann eine Stunde Freizeit, um im Bahnhof herumzulaufen. Wir stellten dafür unser Gepäck draußen vor dem Bahnhof auf einer Art Steintreppe ab. Noch ein kurzes Gruppenfoto. Dann wurden die Schichten zur Bewachung der Koffer eingeteilt und los ging‘s. Jeder, der gerade zu keiner dieser Schichten eingeteilt war, besichtigte oder kaufte sich etwas in Paris.



Anschließend nahmen wir den Zug nach Nantes. Die Fahrt dauerte etwa zwei Stunden. Wir konnten es kaum abwarten, unsere Austauschschüler*innen nach deren Besuch in Stuttgart im letzten Dezember endlich wiederzusehen. In Nantes angekommen, haben uns die Austauschfamilien empfangen. Dann haben wir uns getrennt und jeder ist mit seiner Austauschfamilie mitgegangen. Manche haben sich für später noch zusammen in einem Park verabredet. Trotz unserer Müdigkeit haben wir das dortige Willkommenstreffen mit Getränken und selbstgebackenen Kuchen sehr genossen.







Dienstag, 09.05.2023: Denkmal zur Abschaffung der Sklaverei & Schloss der Herzöge der Bretagne


Am Dienstagmorgen gab es ein Frühstück im Collège, bei dem die französischen Schüler*innen selbst gemachte, typisch französische Leckereien mitbrachten und mit uns deutschen Schüler*innen zusammen gefrühstückt haben. Es gab "pain au chocolat" ,Waffeln, Crêpes,...sehr lecker und seeeehr süß!







Am Mittag waren wir an der Uferstraße des Flusses Loire und haben uns dort ein Denkmal zur Abschaffung der Sklaverei angeschaut und Aufgaben dazu bearbeitet. Zu dem Denkmal geht man einige Treppenstufen hinunter und kann dort verschiedene Texte, Zitate und Statistiken zum Thema Sklaverei und Freiheit anschauen, sowie verschiedene Geräusche hören (Gesänge, Schiffsgeräusche). Das Denkmal ist dem Inneren eines Sklavenschiffes nachempfunden. Nantes war nämlich zur Kolonialzeit der größte "Sklavenhafen" Frankreichs, von dem der transatlantische Dreieckshandel ausging, und versucht sich mit Hilfe dieses Denkmal seiner dunklen Vergangenheit zu stellen.








Nach einer kurzen Mittagessenspause in der Sonne haben wir in Gruppen das Schloss der Herzöge der Bretagne besichtigt. Die Bretagne war sehr lange unabhängig von Frankreich (bis zur Heirat der berühmten Anne de Bretagne mit dem französischen König) und das Schloss in Nantes war dabei stets der Hauptsitz der Herzöge der Bretagne. Heute kann man in der Ausstellung im Schloss einen guten Gesamtüberblick über die Geschichte Nantes von früher bis heute erhalten.
Am späten Nachmittag konnten wir dann noch privat etwas mit unseren Austauschschüler*innen unternehmen.








Mittwoch, 10.05.2023: Unterrichtsbesuch & Tandemunterricht


Am Mittwoch hat der Tag mit einem Unterrichtsbesuch im Collège Chantenay angefangen. Jeder wurde in zwei verschiedene Unterrichtsstunden geschickt, um mal zu sehen, wie der Unterricht in Frankreich in einer Schule so abläuft. Danach haben wir mit unseren Austauschschüler*innen gemeinsam verschiedene Tandem-Aktivitäten ausgeübt, wie zum Beispiel ein deutsch-französisch-englisches Tabu gespielt oder Stadt, Land, Fluss oder uns gegenseitig Redewendungen erklärt und beim Übersetzen dieser geholfen. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Außerdem ist man dann nochmal viel mehr ins Gespräch mit den französischen Austauschschüler*innen gekommen. Am Nachmittag hatten wir dann die Möglichkeit, etwas privat mit den Austauschschüler*innen zu machen. Die meisten haben sich untereinander getroffen und sind z.B. in die Stadt gegangen oder haben andere Aktivitäten gemacht. Ich war z.B. in der Stadt mit ein paar Freunden meiner Austauschschülerin, was sehr schön war.






Donnerstag, 11.05.2023: Clisson – Toskana in Frankreich?

Am Donnerstag waren wir mit unserer Gruppe in Clisson, einer kleinen Stadt in der Nähe von Nantes. Sie ähnelt einer toskanischen Stadt und ist wunderschön. Sie bietet Häuser altmodischen Stiles, Flüsse und Wälder. Clisson ist in einem eher italienischen Baustil gehalten. Die Häuser sind sehr individuell gestaltet, d.h. sie unterscheiden sich in Farbe, Form und Material.

Um 8:00 Uhr morgens trafen wir uns am Collège. Von dort aus sind wir zum Hauptbahnhof, dann mit dem Zug ca. 30 min gefahren und waren gegen 8:30 Uhr da.
Vom Bahnhof von Clisson ging es zur Domaine de la Garenne, einem imposanten Anwesen am Rande Clissons. Es wurde von François-Frédéric Lemot erbaut, welcher so fasziniert von der italienischen Architektur war, dass er sein Anwesen in einem römisch-angelehnten Stil halten wollte. Er verstarb allerdings vor der Fertigstellung und so vollendete sein Sohn sein Werk. Lemot verzierte sein ganzes Anwesen, inklusive Garten, mit originalen oder nachgebauten Bauwerken aus der Antike, wie z.B. Skulpturen, Tempeln, Statuen und sogar Meilensteinen. Unsere Gruppe erhielt eine aufschlussreiche Führung durch das ganze Anwesen.







Anschließend aßen wir unser selbst mitgebrachtes Picknick. Nach dem Essen durften wir uns noch in dem kleinen beiliegenden Museum eine Ausstellung zu dem Anwesen anschauen. Auf dem Rückweg zum Bahnhof liefen wir noch durch die wunderschöne Altstadt, vorbei an der Burg Clisson. Als wir wieder zurück in Nantes waren, erwarteten unsere Austauschschüler*innen uns schon. Wir sollten uns zusammen mit ihnen in 6er-Gruppen aufteilen. Die Franzosen brachten Gemüse oder Obst, wie z.B. Orangen, Kartoffeln oder Karotten mit, um damit eine Stadtrallye der anderen Art durchzuführen. Das Ziel war es, sich in den verschiedenen Geschäften mit dem Obst und Gemüse "hochzutauschen", d.h. wir haben zum Beispiel für unser Gemüse kleine Bücher oder Stifte bekommen. Diese mussten wir wiederum weitertauschen. Nach ungefähr zweieinhalb Stunden haben wir uns wieder an einem ausgemachten Platz getroffen und haben unsere Ergebnisse präsentiert. Anschließend sind wir zur Schule zurückgefahren und sind nach Hause gegangen.







Freitag, 12.05.2023: Les machines de l’île & Naturkundemuseum

Am Freitag hatten wir einen weiteren Unterrichtsbesuch in der Schule unserer Austauschpartner *innen. Der Unterricht ging von 8 bis 9 Uhr. Danach sind wir, ohne unsere Austauschpartner*innen, mit der Tram zu den ''Machines de l‘île'' aufgebrochen. Dort gibt es mehrere mechanische Tiere zu bestaunen, die aus vielen verschiedenen Materialien gebaut wurden und sich bewegen konnten. Als wir dort ankamen, haben wir als Erstes den riesigen Elefanten gesehen und sind anschließend in das Atelier gegangen, in dem wir alle anderen Tiere in Bewegung gesehen haben, zum Beispiel Kolibris, ein Faultier, ein Chamäleon, eine Raupe, eine Spinne, eine Ameise, usw. Außerdem durften wir hinter die Kulissen schauen, sodass wir gesehen haben, wie die Tiere gebaut werden. Nach dieser Attraktion sind wir zu dem bekannten ''Carrousel des Mondes Marins'', auf Deutsch das Karussell der Meereswelten, gelaufen. Auf diesem Karussell gab es viele Meerestiere, die sich bewegten, und man konnte sich auf sie setzen, um eine Runde mit ihnen zu fahren. Nach dem Besuch des Karussells sind wir noch kurz in den Touristen-Shop hinein und viele haben sich als Andenken Postkarten oder Poster mit einem Tier der Machines de l‘île gekauft.








Anschließend sind wir zurück zur Schule gefahren und haben dort mit unseren Austauschpartner*innen in der Kantine zu Mittag gegessen. Nach dem Mittagessen sind unsere Partner*innen wieder in den Unterricht gegangen und wir sind zum Naturkundemuseum von Nantes gefahren, in welchem es eine zoologische Galerie mit verschiedenen Tierskeletten, Sammlungen von Mineralien, Gesteinen und Fossilien und Vieles mehr gibt. Wir durften zwar die ausgestellten Tiere und Objekte zeichnen, jedoch nicht abfotografieren. Anschließend hatten wir noch ein kleines bisschen Freizeit in der Stadt, welche die meisten zum Shoppen genutzt haben.
Der Tag war insgesamt sehr lang, aber wir hatten alle Spaß, vor allem auf dem Karussell mit den verschiedenen Tieren.






Montag, 15.05.2023: Sportturnier & Kunstausstellung "Hyper sensible"


Der zweite Montag des Austauschs startete mit einem weiteren Unterrichtsbesuch und danach dem heiß ersehnten Sportevent. Wir wurden dafür in zwei Gruppen geteilt. Die erste startete mit einem Biathlon, welcher zu einem Teil aus Rennen und zum anderen aus Schießen mit Laserpistolen bestand. Die andere Gruppe spielte währenddessen Völkerball. Nach der Hälfte der Zeit wurde gewechselt.
Nachdem wir uns alle bei dem Sportevent verausgabt hatten, stärkten wir uns in der Kantine.





Danach fuhren wir mit der Tram zum Kunstmuseum, natürlich nicht ohne einen kleinen Zwischenstopp in einer leckeren Eisdiele zu machen. Im Kunstmuseum schauten wir uns in der aktuellen Ausstellung "Hyper sensible" (momentan der letzte Schrei in Nantes) plastische Figuren von Menschen und einzelnen kleinen Pflanzen an. Unsere Aufgabe im Museum war, dass wir ein paar der Figuren und Pflanzen zeichnen sollten. Da es sich um hyper-realistische Kunstwerke handelte, konnte man sie schon mal mit dem ein oder anderen echten Besucher der Ausstellung verwechseln.
Nach dem Museum hatten wir noch eine kurze Freizeit in der Stadt und dann sind wir wieder zu unseren Gastfamilien nach Hause.







Dienstag, 16.05.2023: Strandsegeln in Saint-Brévin

Heute mussten wir sehr früh aufstehen, weil wir uns schon um 6:45 Uhr am Bahnhof getroffen haben. Nach der längeren Zug- & Busfahrt kamen wir in Saint-Brévin an. Dort teilten wir uns dann in zwei deutsch-französische Gruppen auf. Erst durfte die erste Gruppe strandsegeln, anschließend die zweite Gruppe. Die jeweils andere Gruppe durfte stattdessen Ball spielen oder entlang des Meers spazieren gehen. Das Strandsegeln war echt cool. Erst bekamen wir eine Einweisung und durften es dann selbst ausprobieren. Es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht und wir sind zum Ende hin alle ziemlich nass geworden, weil am Strand immer wieder große Pfützen waren, durch die wir gefahren sind. Gegen Mittag haben wir dann gemeinsam gepicknickt. Nach dem Essen ging es aber leider auch schon wieder zurück nach Nantes.









Mittwoch, 17.05.2023: Au revoir, Nantes! Unser Abreisetag


Am Morgen des Abreisetages haben wir uns an der Schule getroffen und die Lehrer*innen organisierten eine kleine Siegerehrung, bei der die Preise für die vorherigen Aktivitäten (Stadtrallye, Sportturnier) verteilt wurden. Außerdem haben die Lehrer*innen noch ein paar wichtige Dinge über die Bedeutung des Austauschs, die deutsch-französische Freundschaft und Europa gesagt. Anschließend konnten wir uns die Fotos der letzten zehn Tage anschauen. Zum Abschied haben wir noch ein gemeinsames Gruppenfoto im Schulhof gemacht und sind dann zum Bahnhof gefahren, wobei ein paar Tränen vergossen wurden. Wir sind direkt mit dem Zug nach Paris gefahren und dann wieder mit der Metro vom Gare Montparnasse zum Gare de l‘Est. Dort konnten wir uns eine Stunde am Bahnhof aufhalten und sind anschließend weiter nach Stuttgart gefahren.







Dieser tolle Austausch wäre ohne die Unterstützung unserer Eltern, der Schule und der Lehrer*innen nicht möglich gewesen. Merci beaucoup!

Außerdem möchten wir ganz herzlich dem Deutsch-französischen Jugendwerk (DFJW/ OFAJ) und der europäischen Union mit dem Programm "Erasmus+ Schule" danken, ohne deren Fördergelder unser Austausch nicht derselbe gewesen wäre.
Wir hoffen, mit diesem Austausch einen kleinen Beitrag zur deutsch-französischen Freundschaft und der Einheit Europas geleistet zu haben und noch lange mit unseren Austauschpartner*innen in Kontakt zu bleiben.


Artikel: Teilnehmer*innen + Wr
Fotos: Wr

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