Diese Webseite verwendet Cookies. Mit ihrem Besuch stimmen Sie dem zu. Weitere Informationen finden Sie hier.





Literaturtalent bei der Kulturakademie

Mittwoch, 09.11.22

"Talente schlummern. Talente versiegen nicht. Talente werden entdeckt." So lautet das Motto der Kulturakademie der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg. Dieses deutschlandweit einmalige Angebot richtet sich an Schüler*innen der Klassenstufen sechs bis elf. In den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, MINT und Musik können Schulen Nachwuchstalente nominieren. Die nominierten Schüler*innen dürfen dann eine Talentprobe als Bewerbung einsenden. Wer angenommen wird, darf im Laufe eines Schuljahres an zwei Kreativwochen teilnehmen, die in verschiedenen Partnereinrichtungen stattfinden. Dort verbringen die jungen Talente dann Zeit mit Gleichgesinnten, werden individuell gefördert, können Fachleuten über die Schulter schauen und viel Spannendes erfahren und erleben.
Wir am Högy freuen uns sehr, dass in diesem Jahr eine Schülerin unserer Schule ausgewählt wurde: Mila Seybold (7b) wurde im Bereich "Literatur" angenommen. Herzlichen Glückwunsch, Mila! Die erste Kreativwoche fand in der letzten Woche der Sommerferien im Parkhotel auf der Schillerhöhe statt. In ihrem untenstehenden Bericht teilt Mila ihre Erfahrungen mit uns.



Eine Woche in der Kulturakademie Marbach

Sonntag, der 04.09.2022
Heute war der Tag der Anreise. Zwischen sechzehn und siebzehn Uhr dreißig war Anreisezeit am Parkhotel auf der Schillerhöhe. Zwanzig Kinder aus ganz Baden-Württemberg, die von der Stiftung Kinderland ausgewählt worden waren, trudelten nach und nach mit ihren Koffern ein. Bereits um kurz nach fünf waren wir vollzählig und nachdem sich alle von den Eltern verabschiedet hatten, starteten wir mit den ersten Willkommensspielen um uns kennenzulernen.
Zu Abend aßen wir in der Stadthalle direkt neben dem Parkhotel und lernten uns dabei schon ein wenig kennen, was die Vorfreude auf den nächsten Tag verstärkte. Auch der gemeinsame Spieleabend um neunzehn Uhr fünfzehn half, und nach und nach fühlte sich niemand mehr unwohl und jegliches Gefühl von Heimweh verschwand.

Montag, der 05.09.2022
Nach dem Frühstück, das pünktlich um acht Uhr begann, machten wir ein Gruppenfoto vor der Schillerstatue. Uns wurde etwas über das Leben von Friedrich Schiller erzählt, und wir wurden durch einige Räume geführt, in welchen Notizen von Schiller und sogar eine Locke von ihm aufbewahrt wurden. Das echte Schillermuseum war leider im Umbau, was aber nicht weiter störte, da die Ausstellung trotzdem stattfinden konnte.
Und dann ging es los: Wir hatten den ersten Schreibspuren Kurs. Die Autorin Nadja Küchenmeister, die den Kurs leitete, gab uns verschiedene Schreibaufgaben, die wir alle mit Eifer erledigten.
Nach einer kurzen Mittagspause, in der wir beim Italiener aßen, war ein weiterer Autor eingetroffen, der uns für die restliche Woche ebenfalls begleiten sollte, Carl-Christian Elze. Alle waren begeistert dabei und nachdem wir etwas geschrieben hatten, stellten wir es der Gruppe vor und bekamen eine Rückmeldung.
Am Abend machten wir eine Stadtrallye durch Marbach. In vier Gruppen mussten wir einen Kriminalfall lösen und eine kreative, aber auch logische Erklärung für den Tod eines berühmten Autors finden.

Dienstag, der 06.09.2022
Nachdem wir heute erneut den Kurs Schreibspuren bei Nadja und Carl hatten, bekamen wir eine Führung durchs Literaturarchiv. Sie war ziemlich interessant und es war spannend zu sehen, wie die Notizen und Bücher unter der Erde gelagert werden.
Auf der Wiese vor dem Schillerdenkmal versammelten wir uns vor dem Abendessen und spielten auf der Wiese ein paar lustige Spiele, um uns nach dem anstrengenden Tag lockerzumachen. Gut gelaunt liefen wir danach zum Abendessen beim Italiener und sahen uns den Film Ruby Sparks an.
Der Tag war schnell vergangen und ich war schon total gespannt, was wir am nächsten erleben und lernen würden.

Mittwoch, der 07.09.2022
Als wir heute mit dem Kurs fertig waren, wurden wir wieder ins Literaturarchiv geführt. Uns wurde die Handschriftenabteilung mit Notizen von berühmten Autoren vorgestellt. Eine Frau zeigte uns die Notizen von Michael Ende und die Papiere und Mappen, auf die er seine Ideen zu Momo, Jim Knopf und Die unendliche Geschichte schrieb. Es war sehr interessant die originale Handschrift von Michael Ende zu sehen und seine Ideen aus dem Kopf, die er vor Jahren einmal aufgeschrieben hatte, gezeigt zu bekommen.
Nach dem Abendessen in der Stadthalle kam eine Schauspielerin zu uns, mit der wir ein theaterpädagogisches Programm gemacht haben. Wir haben verschiedene Schauspielübungen gemacht und Lockerungen für den Körper. Obwohl wir alle wie erschlagen vom langen Tag waren, machte es uns Spaß und wir hielten bis zum Ende durch.

Donnerstag, der 08.09.2022
Heute war außer dem Kurs Schreibspuren ein weiteres Highlight angesagt. Michael Sommer, ein Mann, der Inhalte von Büchern (wie z.B. Nathan der Weise) mit Playmobilfiguren in ungefähr zehn Minuten nachspielt, damit man hinterher grob weiß, worum es in dem Buch geht, war da und hat uns sein Werk vorgeführt. Er hatte ein paar Playmobilfiguren dabei, mit denen er uns gezeigt hat, wie er das immer macht, und er erzählte uns, wie er dazu gekommen war. Außer uns waren auch noch ein paar andere Leute da, die zusahen, doch der Raum gehörte fast nur uns und wir hörten ihm gespannt zu.
Am Abschlussabend spielten wir ein Spiel und waren alle traurig, dass wir uns erst im Februar 2023 wiedersehen würden. Allerdings verdrängten wir diesen Gedanken erst einmal, schließlich hatten wir noch fast einen Tag.

Freitag, der 09.09.2022
Heute war tatsächlich der Tag der Abreise, die Woche war viel schneller vergangen als ich es mir hätte vorstellen können.
Wir hatten noch einmal einen normalen Tag: Wir frühstückten um acht Uhr im Hotel, schrieben und verbesserten unsere Geschichte für die Abschlusspräsentation um achtzehn Uhr und aßen in der Stadthalle ein letztes Mal zu Mittag.
Um siebzehn Uhr probten wir die Präsentation im Museum und warteten auf die Eltern und Geschwister, die nach und nach kamen und die Stühle in der Halle füllten. Jede und jeder las seine beste Geschichte vor, manchmal waren es auch zwei, wenn sie kürzer waren. Obwohl alle erst sehr aufgeregt waren, verflog die Anspannung nach und nach, und spätestens, als man am Tisch vor dem Mikrofon saß und anfing vorzulesen, war jegliches Angstgefühl weg.
Hinterher unterhielten sich Eltern und Kinder vor dem Museum und aßen ein paar Snacks. Wir verabschiedeten uns voneinander und freuten uns aufs nächste Mal.

Artikel: Mila (7b), Kr
Fotos: Mila (7b)

Zurück