In einem kleinen überhitzten Raum, zwischen Rechnern, Monitoren und geleerten Tassen lebt die seltene Spezies der Projekttage-Dokumentatoren. Artikel und Fotos werden nach der archaischen Tradition der Jäger und Sammler beschafft. Natürliche Fressfeinde sind Proxy-Server und Programmierfehler. So befinden sie sich im ständigen Überlebenskampf, der noch dadurch verschärft wird, dass etliche Projekte außer Haus oder kaum auffindbar sind. Einzige Hoffnung und Motivation ist das ständige Vorhandensein von Milch und "kakao express" der Firma Suchard mit Traubenzucker. Drei Tage lang konnte man diese seltene Spezies während der Projekttage beobachten.



Am erstenTag wurde ein Arbeitsfrühstück abgehalten, bei dem Aufgaben verteilt wurden. Dann teilte sich das Rudel in mehrere kleinere Grüppchen mit zwei bis drei Individuen, die durch das Schulhaus bzw. - dank Außeneinsätzen - durch Stuttgart und Region schlichen und die anderen Projekte besuchten, um dieselben auf der Homepage zu dokumentieren.



Immer wieder kehrten sie zurück in die alte Hausmeisterwohnung, von der aus alles koordiniert wurde. Außerdem wurde hier der epische Kampf mit dem Proxy-Server ausgefochten, der den sogenannten "Administrator" an der Ausübung seiner Tätigkeit hinderte und ihn so dazu zwang, von zu Hause aus an den technischen Problemen zu arbeiten.



Aufgrund der zentralen Lage der Hausmeisterwohnung entwickelten die Dokumentatoren auch Qualitäten und Kompetenzen als Service-Point-Mitarbeiter und boten auch akut gelangweilten Teilnehmern anderer Projekte kurzfristig eine neue Heimat und Unterhaltung vom Feinsten. So konnte man hier Schüler antreffen, die verschlafen hatten und ihr Projekt nicht fanden oder Lehrer, die nicht wussten, wo ihr eigenes Projekt stattfindet. Stets konnte geholfen werden und die Dokumentatoren präsentierten sich als gut informiert und auskunftsbereit.

Bei der Nahrungsaufnahme profitierten sie von ihrer allgemeinen Beliebtheit. Manche Projektleiter - insbesondere die der Kochprojekte - erkannten die Notwendigkeit eines guten Berichts auf der Homepage und luden die Dokumentatoren zum Essen ein.


1,5 m lange Zucchini-Nudeln der Pasta-Küche

Präferiertes Fortbewegungsmittel ist der Bürostuhl, durch welchen die benötigte Muskelkraft auf ein Minimum reduziert werden konnte.


Administrator im Rollstuhl

Neben dem Schreiben der Berichte wurde auch fleißig an einem Großprojekt gearbeitet, welches vorraussichtlich und hoffentlich zum nächsten Schuljahr an den Start geht...

14.45 Uhr. Geschafft. Fast einen neuen Rekord aufgestellt, wenn nicht ein Fehler im System aufgetaucht wäre, ein paar Artikel mussten nochmals neu hochgeladen werden.