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Wer steht hinter dir, wenn es die Mehrheit nicht tut?

Mittwoch, 05.04.23

Vielleicht habt ihr auch schon folgende Situation erlebt: Mehrere Personen sind zwar – im Gegensatz zu wenigen anderen Personen – im Unrecht, aber dadurch, dass sie die Mehrheit sind, haben sie einen Vorteil.
Um genau dieses Thema geht es in dem Theaterstück "Ein Volksfeind", das Burkhard C. Kosminski nach Henrik Ibsens gleichnamigem Werk am Schauspiel Stuttgart inszeniert hat.
Obwohl das Original bereits 1883 geschrieben wurde, ist das Thema modern und die Inszenierung wurde unserer heutigen Gesellschaft angepasst.
Im Theaterstück geht es um einen Arzt und Wissenschaftler namens Thomas Stockmann, der herausfindet, dass das Kurbad in seiner Stadt verseucht ist. Er möchte über einen Bericht in der Zeitung die Menschen davor warnen und erhält von mehreren Menschen zuerst Zuspruch. Thomas glaubt, er habe das Recht und die Mehrheit hinter sich.
Im Laufe der Handlung wenden sich seine Unterstützer jedoch gegen ihn und er wird von der gesamten Gesellschaft niedergemacht. Er tritt als Minderheit gegenüber der Mehrheit auf, kann sich nicht mehr gegen sie wehren. Thomas wird vom "Volksfreund" zum "Volksfeind".
In einem vorbereitenden Workshop mit einer Theaterpädagogin vom Schauspiel Stuttgart konnten wir uns in praktischen Übungen in verschiedene Situationen einfühlen. Das hat großen Spaß gemacht und später konnten wir einige Themen auf der Bühne wiederentdecken.
Das Stück lässt sich auch aufgrund der interessanten inneren Monologe der Figuren, bei denen sich das Licht und die Lautstärke der Stimme änderte, weiterempfehlen. Ein großes Lob geht an die Schauspieler, die die Emotionen in Mimik und Gestik genau und situationsgetreu dargestellt haben.
Das Stück setzt sich kritisch mit gesellschaftlichen Themen auseinander, deshalb war es gut geeignet, gemeinsam im Kurs darüber zu diskutieren.
Der Theaterbesuch mit dem Deutsch-LK hat sich also sehr gelohnt!

Artikel: Emily und Nina
Fotos: Jule

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