Diese Webseite verwendet Cookies. Mit ihrem Besuch stimmen Sie dem zu. Weitere Informationen finden Sie hier.





Ein Besuch im Bundesarchiv Ludwigsburg

Mittwoch, 20.10.21

Während der Studienwoche machte sich der Leistungskurs Geschichte am Dienstag, dem 28. September 2021 auf den Weg nach Ludwigsburg ins Bundesarchiv.

Das Bundesarchiv ist aufgeteilt in zwei maßgebliche Räumlichkeiten. Zum einen das Hauptgebäude, in dem die Unterlagen der "Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen" ausgewertet und bereitgestellt werden. Hier existieren über 1,75 Millionen Karteikarten, gegliedert nach Personen, Tatorte und Einheiten. Die Regale mit den Unterlagen sind 2 Meter hoch und 80 Meter lang. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Dienst- bzw. Archivgebäude in einem ehemaligen Frauengefängnis mit Anbau befindet sich das 1760 als Wacht- und Zollhaus erbaute Schorndorfer Torhaus. Hier präsentiert das Bundesarchiv seit September 2004 eine Dauerausstellung über die juristische Aufarbeitung von NS-Verbrechen in Deutschland. Diese ist in vier Ausstellungsräume aufgeteilt, in denen mithilfe von Texttafeln, Bildern oder Briefen unterschiedliche Teile der NS-Zeit dokumentiert werden.

Im Torhaus empfing uns Herr Kreß und erklärte uns die Entstehung, Funktion und Bedeutung der Zentralen Stelle, ließ uns frei die Räume erkunden und ergänzte bei einem anschließenden gemeinsamen Rundgang wichtige Informationen.



Nach einer kurzen Vesperpause ging der Kurs zusammen mit ihm und Frau Schick ins Archivgebäude, wo wir selbst aktiv werden sollten. Jeweils zu zweit hatten wir eine Stunde Zeit, den Kriegsverbrecher und SS-Oberscharführer Wilhelm Boger mithilfe von Text- und Bildquellen in einem juristischen Verfahren begründet anzuklagen. Hierbei entstanden tolle Schaubilder und Schemata. Abschließend stellte jede Gruppe ihre Ergebnisse vor und fällte ein eigenes Urteil.



Der Besuch im Bundesarchiv brachte erneut die Grausamkeit und Systematik der Nationalsozialisten hervor und warf die Frage in den Raum, wie man heute mit den Tätern und Tatbeständen dieser Zeit umgeht. Spannend war besonders der zweite Teil, in dem wir selbst in die Arbeit im Archiv eintauchen durften. Orte wie das Bundesarchiv sind essentiell, um Geschichte und Verbrechen aufzuarbeiten und dafür zu sorgen, dass diese sich nie wiederholen. Ein lohnender Tag und definitiv einen Besuch wert!

Artikel: Maja (J2)
Fotos: Julia (J2)

Zurück