Zwischen Computer, Taschenrechnern, Abi-Prüfungsaufgaben, Stapeln von Papieren und Büchern befindet sich mein Bruder, er schreibt gerade die ersten Abiturprüfungen und langsam aber sicher bekommt das auch sein Umfeld durch Aufregung, Stress und Lustlosigkeit mit.
Dieses Szenario ist für einen Abiturienten gar nicht so ungewöhnlich. Was aber ungewöhnlich ist, ist die Lage in der sein Jahrgangsstufe das Abitur schreibt, die Lage, die vor allem auch die Abiturient*Innen betrifft, muss ich wahrscheinlich nicht weiter erläutern, da wir uns alle über sie bewusst sind.



Seit dem 04.05. gehen die Schüler*Innen der J1 und K2 wieder in den Präsenzunterricht, der sich um einiges vom normalen Unterricht unterscheidet. Es wird nur montags, mittwochs und freitags unterrichtet, die Klassen sind zweigeteilt und nur die Prüfungsfächer werden unterrichtet. So wird versucht, die Einhaltung der Hygienevorschriften zu erleichtern.

Aber nicht nur der Unterricht der Abiturient*Innen wird durch Corona beeinflusst, sondern auch jegliche Planungen fallen ins Wasser. Große Trauer wegen wegfallendem Abiball und Abistreich gibt es aber nicht wirklich, da die Spontanität, die bei vielen Abiturient*Innen vorhanden ist, recht vorteilhaft ist. So musste man keine Stornokosten zahlen oder Einladungen zurücknehmen, da noch nichts Festes geplant war. Das heißt aber na klar nicht, dass der Abschlussjahrgang deswegen nicht trauert, es vereinfacht nur einiges. Was aber eher enttäuschend ist, sind die wegfallenden Reisen nach dem Abi mit Freund*Innen oder Ähnliches.

Tatsächlich gibt es aber auch Vorteile an der aktuellen Lage. Zum Beispiel konnten die Abiturient*Innen zwischen verschiedenen Prüfungsterminen entscheiden. Wer also während der "Coronaferien" etwas durchhing, hat jetzt mehr Zeit für die Prüfungen zu lernen.

Spontanität und Zweittermin hin oder her, es ist eine bedrückende Zeit, einen Schulabschluss zu machen, der nicht richtig gefeiert werden kann.