Am Dienstag, dem 12.11.2019, stand am Högy wieder ein besonderes Ereignis auf der Tagesordnung. Im Rahmen der Jüdischen Kulturwochen kam Herr Kashi, Mitglied des Vorstands der Israelischen Religionsgemeinschaft Württembergs, für ein Schülergespräch zu Besuch.

Wie die Schüler der Klassenstufe 10 in seinem spannenden Vortrag erfuhren, kam Herr Kashi im Jahr 1969 nach Deutschland, um dort nach lebenden Verwandten zu suchen. Was Anfangs nur ein Besuch sein sollte, wurde nach weiteren Besuchen schließlich ein fester Wohnsitz für ihn, seine spätere Frau sowie seine Kinder.

Dass er schließlich ganz in Deutschland blieb, lag daran, dass es hier weder Terror noch Angst gab und er im Gegensatz zu seinem Leben in Israel hier eine unbeschwerte Freiheit genießen konnte.

"Die ersten Jahre in der jüdischen Gemeinde Stuttgarts kamen mir eher trostlos vor", erzählte er den Schülern, gab dann aber zu, dass er sich damit irrte und sich die Situation spätestens änderte, als viele jüdische Einwanderer aus den Ländern der ehemaligen UdSSR nach Stuttgart kamen und der Gemeinde beitraten.



Seine Aufgaben als Vorstand in der Gemeinde IRGW umfassen nicht nur das Vermitteln zwischen Muslimen, Christen und Juden, sondern auch das Unterstützen der Mitglieder. Außerdem hält er an Schulen regelmäßig Vorträge über seinen Leben und versucht dabei, den Jugendlichen die Chance zu geben, ihre jüdischen Mitbürger besser kennenzulernen.

Zum Schluss konnten die Schüler Fragen stellen, welche sich hauptsächlich auf seine Erfahrungen mit Judenhass bezogen. Schockierend war, wie extrem dieser noch heutzutage in Form von Hassbriefen und Vandalismus ausgeprägt ist. Zusammengefasst kann man sagen, dass der Vortrag sehr spannend und aufklärend war!